Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Ich seh den Sternenhimmel
Das war wirklich etwas Neues und hat viele Musikvorstellungen in den Schatten gestellt, die sog. „Deutsche Welle“ Ende der 70-er und Anfang der 80- er Jahre. Rückblickend wird bei den Ranglisten vor allem ein Lied zu Recht an erster Stelle genannt: „99 Luftballons“ von Nena. Es ist ein wirklich beeindruckendes „Friedenslied“, das mit viel Kreativität getextet und gesungen wird.
Heute denke ich aus gegebenem Anlass an ein besonderes Lied aus dieser Stilrichtung. Es ist das Lied „Sternenhimmel“ von Hubert Kah. Der Sound ist beeindrucken, der Text allerdings durchaus diskussionswürdig. „Mit dir in der Südsee stehn. In den Abendhimmel sehn. Oh guter Mond am Firmament. Spür wie meine Sehnsucht brennt. Oh komm Czigan spiel für uns allein. Die Melodie brauch ich zum Glücklichsein“. Aber gut, es gab schon Melodien mit weniger Gehalt. Und immer hin drückt Hubert Kah in Bildern seine Liebe aus.
Der Sache nach aber hat er vor allem morgen Abend Recht. Denn wer da in den Himmel sieht, der sieht die sog. „Große Konjunktion“. So wird die enge Begegnung der beiden größten Planeten unseres Sonnensystems genannt. Der Gasriese Jupiter überholt den Ringplaneten Saturn. Beide sehen dann aus wie ein auffallend heller optischer Doppelstern. Etwa alle 20 Jahre findet dieses Schauspiel statt. Morgen Abend um 18:37 Uhr stehen sie am Nächsten beieinander. Ich finde es spannend, dass dies 2020 so nah am Christfest geschieht. Denn Wissenschaftler meinen, dass diese Konjunktion der Auslöser für die Bezeichnung des „Sterns von Bethlehem“ ist. Damals vor gut 2000 Jahren gab es natürlich noch keine solch genauen Aufzeichnungen wie gegenwärtig. Aber der Jupiter steht in der Sternenlehre von damals für einen „König“. Der Saturn stand für „Juden“. Also haben die gelehrten Astronomen und Astrologen (eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Begriffen gab es damals nicht) gedeutet: Im Volk der Juden ist ein neuer König geboren! Und warum sollte Gott nicht solche Himmelerscheinungen benutzen, um auf den König der Welt hinzuweisen.
Ganz ehrlich: Ich würde mir oft genug wieder solch ein weltbewegendes Eingreifen Gottes in diese sichtbare Wellt wünschen. Nicht nur, um den Coronavirus zu besiegen, sondern auch dafür, dass wieder mehr Menschen an Jesus als den Christus glauben. Denn Jesus soll Realität bei den Menschen sein – und nicht nur zur Weihnachtszeit.