Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Der Schnee als Symbol für die unsichtbare Welt Gottes
In diesem Jahr erleben wir wieder einmal nach langer Zeit schneereiche Tage ganz zu Beginn des Jahres. Gestern habe ich dazu aus meiner Kindheit und von Impulsen aus dem Alten Testament geschrieben. Im Neuen Testament finde ich es sehr interessant, dass mit „schneeweiß“ Engel, der Menschensohn und Jesus beschrieben werden. Im neunten Kapitel des Markusevangeliums lese ich diese besondere Geschichte, wie Jesus mit drei Jüngern auf einen Berg geht. Plötzlich wird er „verklärt“. Die Jünger sehen ihn in einer besonderen Gestalt. Ich nenne das: Sie erhalten einen Blick in die unsichtbare Welt Gottes. Elia mit Mose erscheint ihnen und sie reden mit Jesus. Die Kleider von Jesus werden „hell und sehr weiß“ heißt es in der Lutherübersetzung. Manche Ausleger übersetzen mit „schneeweiß“. Der Schnee ist damit Symbol für die unsichtbare Welt Gottes.
Ähnlich ist es mit der Bibelstelle aus dem Matthäusevangelium im letzten Kapitel. Die Auferstehung von Jesus wird mit folgenden Worten beschrieben: „Denn ein Engel des HERRN kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee“ (Matthäus 28, 2b – 3).
Ähnlich ist es mit einer Bibelstelle aus der Offenbarung des Johannes. Der Jünger Jesu wird auf der Insel Patmos vom Hl. Geist ergriffen und hört eine Stimme. Als er sich umwendet um nach der Stimme zu sehen, sah er sieben goldene Leuchter und mittendrin einen, „der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme…“ (Offenbarung 1, 13b – 14).
Ich staune wirklich, welche Bilder mit „Schnee“ assoziiert werden. Der Schnee als Symbol für die Ewigkeit, für die Engel, ja für Jesus in der unsichtbaren Welt Gottes. Wenn ich wieder einmal stundenlang mit dem Schneeschieber unterwegs bin um den Gehsteig, die Einfahrt und den Kirchenweg zu räumen, dann will ich daran denken. Das ist immer noch besser als über den vielen Schnee zu klagen. Das kommt ja sowieso nicht mehr so oft vor.