Wenn Corona will, steht (noch) vieles still, update 110 vom 03.07.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Kennen Sie das Gefühl, mal den Herrn „Google“ überlistet zu haben oder mehr zu wissen? Heute ist mir das gelungen. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mich das irgendwie befriedigt hat. Je nach eigener Stellungnahme können Sie das kommentieren mit den Worten: „Schön, Herr Metzger. Man soll eben nicht alles im Internet glauben“. Oder Sie können auch sagen: „Herr Metzger, das ist ziemlich angeberisch und hochmütig“. Sei es drum!

Jedenfalls habe ich die Suche „Rose in der Bibel“ eingegeben. Mich hat das aus zweierlei Gründen interessiert. Einmal stehen hinter unserem Haus einige Rosenstöcke. Vor ein paar Jahren habe ich diese meiner Frau zum Geburtstag geschenkt. Sie ist wie vermutlich viele Frauen ein „Rosenfan“.

Tatsächlich fasziniert diese besondere Blume mit ihren verschiedenen Farben und Formen. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass sie wunderbare Blüten hat, aber auch Stacheln. Dieses Paradox in einer Blume ist ein Symbol für das Leben, ja sogar für die Liebe, in der eben auch verschiedene Phasen oder Tage zu erleben sind. Martin Luther hat zu seiner Frau Katharina eben nicht nur „meine liebe Käthe“ gesagt, sondern ab und zu auch „Meine Herr Kette“ und das auch noch schriftlich weitergegeben.

Jedenfalls erfreut sich nicht nur meine Frau an ihrem „Rosengarten“ hinter dem Haus, sondern Literatur und Dichtung nehmen diese Blume her, um Wirklichkeiten und Gefühle auszudrücken. Ich erinnere nur an „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ von Johann Wolfgang v. Goethe. Die Allegorie in diesem Lied hat mich fast ein wenig wütend gemacht. Aber dazu vielleicht irgendwann einmal an anderer Stelle. Ich erinnere auch an das schöne Märchen von „Dornröschen“. Gott sei Dank kommt der Prinz und überwindet die Dornenhecke und erlöst Dornröschen von ihrem hundertjährigen Schlaf. Und wer wünscht sich in der gegenwärtigen Krise nicht auch einen Prinzen, der uns von diesem Coronavirus befreien könnte.

Zum anderen hat es mich wirklich interessiert, was ich im Internet dazu finde. Jedenfalls meldet Herr „Google“ bei meiner Anfrage nach Rosen in der Bibel folgende Meldung: „Obwohl zur Zeit Israels und Jesu wilde Rosen in Palästina wuchsen, wird die Rose weder in der Hebräischen Bibel noch im Neuen Testament erwähnt. Aber die Blume kommt in griechischen Texten des Alten Testamentes vor“. Ich denke: Lieber Herr Google. Lese doch bitte mal mein gestriges Update Nr. 109 von der Befreiung Petrus aus dem Gefängnis in Jerusalem. Die biblische Geschichte dazu steht in der Apostelgeschichte 12. Dort heißt es in den Versen 13 – 15: „Als er (Petrus) an das Hoftor klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode, um zu hören, wer da wäre. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, lief hinein und verkündete, Petrus stünde vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Doch sie bestand darauf, es wäre so. Da sprachen sie: Es ist sein Engel“.

Der Name der Magd war „Rhode“. Das heißt auf Deutsch: „Röslein“. Genau. Hier kommt die „Rose“ in einer verkleinerten Bezeichnung vor. Ich finde das Klasse. Dieses „Röslein“ war die erste Zeugin und die erste Informantin dieses besonderen Wunders. Eine einfache Magd ist es und die Bibel nennt auch noch ihren Namen. Das weist darauf hin, dass sie dieses Erlebnis wohl noch öfters berichten musste und kritische Nachfragen hatte. Und die Jünger konnten bei Rückfragen darauf verweisen: Geht hin zur „Röslein“, geht zur Rhode. Sie kann alles bestätigen. Und fast immer, wenn ich unseren „Rosengarten“ hinter dem Haus sehe, erinnert mich das an diese wundervolle Geschichte aus der Bibel und auch daran, wie Gott einfache Menschen dazu benutzt hat, um sein Wirken in dieser Welt zu verdeutlichen.

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