Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 117 vom 10.07.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Die Legende bleibt am Leben – hoffentlich, Teil 1

Das war für mich wirklich eine Überraschung. Im Mai 2004 fuhr der Schulbus unseres Sohnes Simon mit einem Schild im Innenraum. Ich habe dieses erst ab dem Zeitpunkt richtig verstanden, als mir jemand danach gesagt hat: „Wer den „Glubb“ liebt, der muss viel leiden“.

Zum Verständnis für die Nicht-Franken: Der „Glubb“ (hochdeutsch: der Club) ist der 1. FC Nürnberg. Vermutlich hat er seinen Fannamen zu einer Zeit erhalten, in der er in Deutschland die Fußballszene beherrscht hat. Das war vor allem in den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Insgesamt wurde er in diesen „Goldenen Jahren“ (stimmt diese Bezeichnung wirklich, immerhin war es kurz nach dem ersten Weltkrieg??!!) insgesamt 5-mal deutscher Meister. Bis in den 60-er Jahren war er dann auch noch der Fußballclub mit den meisten Pokalsiegen. Zuletzt wurde er 1968 deutscher Meister mit Trainer Max Merkel, der mit „Zuckerbrot und Peitsche“ trainiert hat. Erst im Jahr 1987 hat ihn Bayern München als Rekordmeister abgelöst.

Jedenfalls fuhr der Schulbus für unseren Simon im Mai 2004 mit einem großen Schild. Der Text im Bus lautete: „Die Legende ist zurück“. Der Fahrer hatte sich ungemein gefreut, dass sein Fußballverein wieder in die erste Fußballbundesliga aufgestiegen ist. Bewundert stand ich vor dem Bus. Solch ein Schild hatte ich vorher weder gesehen noch hatte ich selbst solch ein Schild auf meinem eigenen Auto. Zugegeben, ich bin ein Fan eines anderen Vereins (die Lösung schreibe ich bei meinem Update am 09.09. oder 10.09.2020). Aber ein kurzes Gespräch habe ich damals doch angefangen. Ich wollte etwas davon wissen, wie ein Anhänger des 1. FC Nürnberg tickt und welche Nehmerqualitäten er entwickelt hat und bis heute entwickeln musste.

Immerhin ist dieser Verein immer noch der mit den zweithäufigsten deutschen Meistertiteln. Aber er ist auch der Verein, der die meisten Bundesligaabstiege aller Verein hinter sich hat (aber vielleicht holt ihn ja Arminia Bielefeld im kommenden Jahr in dieser Hinsicht ein). Und noch ein Vereinsrekord kann er melden: Er ist der einzige Verein, der sowohl als deutscher Meister als auch als deutscher Pokalsieger jeweils im darauffolgenden Jahr abgestiegen ist.

Warum ich dies schreibe: Zum einen habe ich gelesen, dass nichts den Deutschen so positiv oder negativ in Stimmung bringen kann als sein geliebter Fußball. Zum anderen ist mir aufgefallen, dass es immer dann die meisten Zugriffe auf meinem „Blog“ gibt, wenn ich etwas zum Fußball oder zum Sport schreiben, zum dritten bin ich selbst ein Fan von sportlichen Betätigungen und Informationen, zum vierten erkenne ich viele Zusammenhänge von Sport und Glauben (habe ich schon geschrieben mit schönen Grüßen vom Apostel Paulus!!).

Aber das Wichtigste ist natürlich: Morgen geht es beim „Glubb“ um alles. Morgen entscheidet sich, ob er den ungeliebten Gang in die dritte Liga gehen muss so wie 1996 schon einmal in die damalige Regionalliga Süd. Die nicht so Fußballinteressierten mögen mir verzeihen, dass es heute so stark um diesen Traditionsverein geht. Ich habe dazu eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht für die Anti-Sportler: Morgen geht es noch einmal um den „Glubb“. Die Chancen stehen ja nicht schlecht, dass der „Glubb“ nicht absteigt. Immerhin hat er ein 2 : 0 gegen Ingolstadt vorgelegt.  Ich erkenne im „Glubb“ auch ein Opfer der Coronapandemie. Denn vorher war er im relativ gesicherten Mittelfeld. Aber das Spielen ohne Fans und ohne die „leidenden“ und „liebenden“ Anhänger war offenbar schlecht für diesen Verein.

Die gute Nachricht: Ich hatte dazu ein geistliches Erlebnis am 15.06.2020 gehabt. Allerdings: Wer mehr dazu wissen will, muss mein morgiges Update lesen!!

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