Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 150 vom 12.08.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Gott hat alles im Griff

Ich war in großer Erwartung. Und ich konnte es mir auch nicht wirklich vorstellen. Am Samstag vorher bin ich auf dem Dorffest bei meiner Andacht darauf eingegangen. Es war tagelang Gesprächsthema Nr. 1. Vor allem sollte es sich erst wieder am 11.08.1999 zog sich mit dem Kernschatten durch das Ries und ich war mitten drin. Ein überwältigender Augenblick. Unbeschreiblich und unfassbar. Dass der Mond genauso vor der Sonne steht, dass dieser kleine Körper den riesengroßen Stern total verdeckt.

Meine Familie hat den Kernschatten an drei verschiedenen Orten erlebt. Unsere ältere Tochter in Cornwall, unsere jüngere Tochter in Rumänien und wir im schwäbischen Ries. Ich habe gelesen, dass Wissenschaftler mal an einer totalen Sonnenfinsternis bei Ureinwohnern in Australien waren. Sie hatten den Eingeborenen dieses Ereignis genau auf die Sekunde vorausgesagt. Diese staunten darüber und haben die Forscher wie Götter verehrt. So eine Vorstellung von der Sonne haben das übrigens auch die Juden in der babylonischen Gefangenschaft erlebt. Die Babylonier waren in der Astronomie schon sehr weit und hatten im achten Jahrhundert vor Christus schon das heliozentrische Weltbild. Sie wussten, dass die Erde sich um die Sonne dreht und dass es Planeten gibt. Sie haben das Jahr mit den 12 Monaten eingeführt und kannten die Gesetze der Jahreszeiten. Weil die Sonne so im Mittelpunkt stand, meinten sie, die Sonne wäre ein Gott.

Dagegen haben sich dann aber die Juden gewehrt. Für sie war ihr Gott Jahwe, der alles in der Hand hat und diese Welt regiert. Und das wurde schon im Schöpfungsbericht ganz am Anfang der Bibel zum Ausdruck gebracht: „Und Gott machte zwei große Lichter. Ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne“ (1. Mose 1, 16). Im hebr. Urtext steht für „Lichter“  das deutsche Wort „Lampe“. Es trifft den Kern. So wichtig Sonne und Mond auch sind. Sie sind Lampen, die von Gott gesetzt sind. Er hat alles im Griff. Und das gilt auch für die gegenwärtige Coronapandemie.

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