Dem Wort Gottes Raum geben (ein verkürzter Beitrag einer Andacht für das Landwirtschaftliche Wochenblatt vom 25.10.2019)
„Tritt fest auf, mach`s Maul auf, hör bald auf“. Das ist wohl eines der bekanntesten Zitate von Martin Luther. Die Christen beider Konfessionen leben zur Zeit in einer sehr wichtige Woche. Katholische Christen feiern Allerheiligen und Allerseelen und viele begeben sich an die Gräber ihrer Verstorbenen. Evangelische Christen erinnern sich an den 31.10.1517 und feiern den Reformationstag und das Reformationsfest. Von Anfang an hat der Reformator Wert darauf gelegt, dass die Menschen selbst die Bibel lesen und sich ein eigenes Urteil über das Wort Gottes machen können. Sie sollten in ihrem Glaubensleben eben nicht nur abhängig sein von den Predigten der Pfarrer. Sie sollten eigene Meinungen entwickeln und sich notfalls auch in eine Diskussion hineinbegeben können.
„Die Heilige Schrift ist ein Kräutlein; je mehr du es reibst, desto mehr duftet es“. Auch dieses Zitat von Martin Luther zeigt: Menschen sollen die Bibel als ein Buch erkennen, in dem wir Gottes Wesen erkennen können.
„In der Bibel redet Gott selbst mit uns wie ein Mensch mit seinem Freunde“. Ich selbst war überrascht von diesem Zitat von Luther, weil ich es vorher noch nicht kannte und weil es das Evangelium auf den Punkt bringt: Gott will Beziehung zu uns. In Jesus Christus ist er Mensch geworden wie wir. Er hat sich in diese Welt begeben, damit wir seine Liebe und Barmherzigkeit erkennen und leben können. Daran hat sich nichts geändert.
So schließe ich mit einem weiteren Zitat von Martin Luther: „Wie einer lieset in der Bibel, so steht in seinem Haus der Giebel. Die Bibel: Es sind nicht Lesewort, sondern eitel Lebewort drinnen“.
Ein verkürzter Beitrag einer Andacht für das Landwirtschaftliche Wochenblatt am 25.10.2019