Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Die Weiße Rose
Es ist eines der ergreifenden Geschichte unter vielen ähnlichen des Widerstandes gegen die Nazidiktatur. Die Geschichte der sog. „Weißen Rose“ mit ihren bekanntesten Mitgliedern Hans und Sophie Scholl. Diese Gruppe war in ihrem Kern von Studenten dominiert und begann ab Juni 1942 damit, aktiv im Untergrund gegen Hitler und seiner verachtenden Kriegspolitik zu agieren. Zwischen Ende Februar und April 1943 wurden sie enttarnt und alle prägenden Führungsgestalten wurden hingerichtet. Der berüchtigte Vorsitzende des sog. Volksgerichtshofes, Roland Freisler hat selbst die Todesurteile gesprochen.
Die Gruppe verfasste, druckte und verteilte Handzettel gegen das Regime auf ganz verschiedenen Wegen. Vor allem in München und in Süddeutschland wurden sie unter das Volk gebracht. Nach der Schlacht von Stalingrad bemalten Mitglieder in nächtlichen Aktionen öffentliche Fassaden in München mit Parolen gegen Hitler und die NS-Herrschaft. Die Gruppe gilt bis heute als das Beispiel für den studentisch-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime. Das Geschwisterpaar Scholl sind die bekanntesten Symbolgestalten. Heute vor genau 78 Jahren, am 22.02.1943 sind sie im Gefängnis in München-Stadelheim mit der Guillotine enthauptet worden.
Im Vergleich zur gegenwärtigen Coronakrise stelle ich fest: Damals war es ein Widerstand gegen ein diktatorisches Regime. Heute leben wir in einer Demokratie und die Maßnahmen gegen die Pandemie mit allen schlimmen Einschränkungen und Folgen für die Bevölkerung sind nicht zu vergleichen mit der Willkürgewalt von Diktatoren. Menschen können durchaus anderer Meinung sein bei den gegenwärtig einzelnen Verordnungen. Aber heute entscheidet eine demokratisch gewählte Regierung. Und vermutlich ist es für die Mitglieder auch nicht immer leicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen.