Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Warum ich Dichter wurde?
Ich schaue nach draußen und spüre wieder einmal, dass dieser Lockdown doch ganz anders ist als im Frühjahr. Vor gut neun Monaten zog der Frühling ein. Es war trocken und ich selbst hatte Lust, nach draußen zu gehen und viel Sport zu treiben. In meinen ersten Updates ist das deutlich zu spüren. Jetzt sind die Tage immer noch relativ kurz und ich muss mich immer wieder motivieren, das Leben positiv zu sehen. Es ist trübe und so beschreibe ich auch meine eigene Stimmung. Die Ministerkonferenz hat beschlossen, dass ab dem 11.01.2021 sich nur noch eine Einzelperson mit einem Hausstand treffen darf. Was machen Alleinerziehende mit Kindern? Dazu kommt die Reisebeschränkung auf 15 km. Aber das soll verhindern, dass keine touristischen Ziele von weit Hergereisten besucht werden können. Kann ich durchaus nachvollziehen.
In dieser tristen Stimmung sticht mir eine Zeitungsüberschrift ins Auge. „Vom Lockdown zum Lachdown“. Und dann versucht der Autor mit lustigen Sprüchen der ganzen Situation etwas Gutes abzugewinnen. Vielleicht hat er Recht. Vielleicht sollte ich mir lustige Situationen in letzter Zeit in Erinnerung rufen. Tatsächlich fällt mir dazu spontan etwas ein. Ich konnte damals beim ersten Lesen herzhaft darüber lachen und vielleicht geht es dem/der Leser/-in auch so. ich habe nämlich diesmal einen Adventskalender in Form eines Buches mit Sprüchen und Gedichten von Heinz Erhardt erhalten. Ich gebe hiermit die Geschichte vom 5.12. zum Besten. Und vielleicht hellt das die Miene ein wenig auf!
Wieso ich Dichter wurde?
Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung. Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich. Er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen. Und eines Tages – es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen – teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also: „Na, mein Junge, was willst du denn mal werden?“ Ich antwortete – im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln: „Ach, gute Tante, vor allem möchte ich gern „dichter“ werden!“ Das hatte die Fee missverstanden, was du, geduldiger Leser, dem vorliegenden Buch unschwer entnehmen kannst!