Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit von Pfr. Gerhard Metzger
Little Boy
„Nur ein Schatten blieb von ihm in Hiroshima. Als das Feuer schwieg. Doch den keiner kennt in Hiroshima. Wurde Stein, der schrie. Und er schrie: Erinnert euch gut, sonst holt euch die Glut wie hier. Fliege, mein Lied, nach Hiroshima. Flieg zum Schattenstein. Und versprich dem Mann in Hiroshima. Das wird nie mehr sein. Denn die Welt erinnert sich gut. Sonst holt sie die Glut wie Hiroshima. Fliege, mein Lied, nach Hiroshima. Flieg zum Schattenstein. Und versprich dem Mann in Hiroshima. Das wird nie mehr sein. Denn die Welt erinnert sich gut. Sonst holt sie die Glut wie Hiroshima. Hiroshima. Hiroshima. Hiroshima“.
Ich weiß noch, wie ich dieses Lied zum ersten Mal gehört habe in englischer Sprache. Es ist mir durch und durch gegangen. Meine Gedanken: Gott sei Dank war ich nicht dort dabei. Gott sei Dank habe ich das nicht miterleben müssen. „Little Boy“ war der Codename für diese Atombombe. Der Name ist eine Verballhornung für das, was sie ausgelöst hat. Fast 100.000 Menschen sind unmittelbar gestorben und die Stadt war zu 80 % zerstört. An den Folgen der Strahlenbelastung leiden bis heute viele Menschen in der Region. Es sollte den zweiten Weltkrieg auch in Japan beenden. Heute vor genau 75 Jahren, am 06.08.1945 wurde diese Atombombe gezündet und es werden vermutlich überall auf der Welt wieder Treueschwüre für den Frieden gesprochen. Tatsächlich: der japanische Kaiser beendet mit einer Rede am 15. August und nach dem zweiten Atombombenabwurf in Nagasaki am 09. August den Krieg. Japan kapituliert endgültig am 2. September. Manchmal denke ich. Wenn die Menschheit dieselbe Kreativität beim Überleben der Menschheit entwickeln würde wie bei den Zerstörungswaffen, dann könnten wir in einer friedlichen Welt leben. Aber wie sagt schon die Bibel: „Denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf (1. Mose 8, 21).