Wenn Corona will, steht (noch mehr) still, Update 243 vom 13.11.2020

Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Jugendreferent Viktor Ambrusits (der Text wurde Ende Juli geschrieben. Es ist sehr interessant, den Text mit der gegenwärtigen zeit zu vergleichen)

Jugendarbeit in Zeiten von Corona

Gottesdienstverbot! Verbot von Gebetstreffen und Hauskreisen! Christliche Jugendgruppen dürfen sich nicht treffen! Osterwache und Osternacht dürfen nicht in Gemeinschaft gefeiert werden. Was sich wie Berichte aus Nordkorea oder China anhören, waren Schlagzeilen in Deutschland, im März 2020! Niemand hätte vor paar Wochen gedacht, dass bei uns sowas möglich wäre….


Aber nein, natürlich ist es keine Christenverfolgung oder willkürliche Beschränkung von Freiheiten von Gläubigen, wie manche Verschwörungsgläubige, sog. „Aluhüte“ es verbreiten wollen. Seit März wird unser Leben mehr oder weniger von Covid19 a.k.a. Corona bestimmt.


Als wir noch am 13. März (und da soll noch einer sagen, dass ein Freitag der 13. kein Unglückstag sei… ? ) darüber diskutiert haben, ob wir Vitamin C, oder ALBA Gottesdienste feiern können, oder absagen wollen, war mir noch nicht bewusst, dass ich mehrere Wochen lang nicht viel zu tun haben werde.


Mir persönlich ging es am Anfang ziemlich mies. Eine Art Hoffnungs – und Perspektivlosigkeit machte sich breit. Nach und nach wurden geplante Freizeiten, so wie an andere Aktionen abgesagt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich langsam an die neue Situation gewöhnt habe.


Das erste mal während der vierzehn Jahre, die ich in Altensittenbach arbeite, hat es mich wirklich gestört, nicht vor Ort, sondern in Erlangen zu wohnen. Die „zufälligen“ Begegnungen haben mir gefehlt. Ich habe versucht, online die Kontakte in den Gruppen aufrecht zu halten, mehrmals „Werwolf“ als WhatsApp Version zu organisieren. Ab und zu bin ich zum Spazieren gehen nach Hersbruck gefahren und in der Ort rumgelaufen und um so manchmal jemand treffen können.


Natürlich war ich dann froh, als die Regelungen ab Pfingsten langsam gelockert wurden. Ich war beim ersten Gottesdienst nach dem „lockdown“ in der Thomaskirche dabei. Es war schon befremdlich, in Abstand mit MUNS (Mund und Nasenschutz) in der Kirche zu sitzen, ohne zu singen, oder sich gegenseitig die Hand geben zu können. Ich kann jeden verstehen, der so einen Gottesdienst nicht besuchen möchte.


Mittlerweile wurde noch mehr gelockert. Man darf den Mundschutz abnehmen, es dürfen mehr Menschen in die Kirche, So haben wir auch schon einen Vitamin C durchgeführt, der auch relativ gut besucht wurde. Meine Angst, dass die Jugendlichen nicht mehr zu den Gruppen kommen würden, hat sich auch nicht bestätigt. Ich war wirklich glücklich, dass zu unseren ersten IA- Treffen fast alle wieder gekommen sind. Wir haben auch die „Biberbande“ wieder aktiviert. Unser Jugendband hat auch angefangen zu proben und hat auch schon den ein oder anderen Gottesdienst musikalisch mitgestaltet.

Wird es jetzt alles wieder normal?
Ich weiß es nicht. Kein Mensch weiß es.
Ich höre und lese viel über die Pandemie. Prof. Drosten und Prof. Kekulé kenne ich (gefühlt) persönlich. Ich gebe zu, manchmal ist es mir viel zu viel Information. Ich bin mit meinen Gefühlen immer noch hin und her gerissen. Man neigt dazu die Nachrichten zur glauben, die positiv sind und Hoffnung wecken.

  • Impfstoff wird es schon im Oktober geben!
  • Der Virus ist doch nicht so schlimm und es ist bald vorbei!
  • Die Ansteckungen gehen mittlerweile doch zurück!
    Tja, leider sind die gute Nachrichten nicht immer die Wahrheiten. So bleibt es abzuwarten und zu hoffen. Wir können nicht wissen, wie es im September weitergeht. Wird es einen Weihnachtsgottesdienst mit Musical geben? Wie werden die Aktionen und Freizeiten nächstes Jahr aussehen?

    Eins ist aber sicher:
    Gottes Gemeinde in Altensittenbach hat schon viele Krisen in den vergangenen Jahrhunderten überlebt. Und erfahrungsgemäß ging sie gestärkt raus!
    Meine Hoffnung ist, dass die Sehsucht nach Gemeinschaft, Gottesdienst mit dem gemeinsamen Singen so stark ist, dass nach Covid19 die Angebote der Kirche mehr gefragt werden.
    Tja…
    Ich denke, dass ich in meinem nächsten Bericht mehr über positive Entwicklungen in der Kinder und Jugendarbeit in Altensittenbach schreiben kann.
    Vielen Dank für die finanzielle und geistliche Unterstützung meiner Arbeit in dieser besonderen Zeit!

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