Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 412 vom 01.05.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Bakterien kommunizieren miteinander

Vielleicht hat der eine oder andere von den Leser/-innen mein Update Nr. 90 vom 13.06.2020 gelesen. Ich habe ein paar Zeilen über Martin Buber geschrieben. Anlass war sein Todestag am 13.06.1965. Martin Buber hat die Schrift „Ich und Du“ geschrieben. Er beschreibt darin, dass der Mensch seine Identität vor allem in der Beziehung zum menschlichen Gegenüber bildet.

Heute ist dieser Gedanke, dass der Mensch auf Beziehung und Kommunikation angelegt ist, die wichtigste Erkenntnis. Von Anfang an in dieser Coronakrise wurde das zum Problem vor allem bei Alleinstehenden und bei Menschen in den Alten- und Pflegeheimen. Erstaunt war ich, als diese Erkenntnis auf einer ganz anderen Weise mir in die Hände fiel. In der HZ (Regionalausgabe der Nürnberger Nachrichten) vom 28.01.2021 lese ich eine Überschrift auf der S. 23, die mich zum Nachdenken brachte. „Bakterien sprechen sich ab“. Zwei amerikanische Mikrobiologen haben den wichtigen mit 120 000 dotierten Paul Ehrlich-Preis erhalten. Sie haben herausgefunden, dass Bakterien miteinander kommunizieren. Genau diese Tatsache ist die „Achillesferse“ für diese Lebewesen. Denn damit haben Menschen einen Ansatz, die Bakterien ohne Antibiotika zu töten. Dazu müssen nur Substanzen entwickelt werden, die dieses Miteinander reden der Bakterien unterbrechen. Die Mikroorganismen wollen mit Signalen wissen, ob sie allein oder mit vielen Artgenossen vor Ort sind. Dazu haben sie Sprachmoleküle entwickelt. Ein interessantes Ergebnis ist auch, dass die Bakterien offenbar „mehrere Sprachen“ sprechen können. Die Bakterien machen es vor, was auch für Menschen gilt: Am miteinander reden, an der Kommunikation entscheidet sich die Beziehung untereinander. Ist diese nachhaltig gestört, bricht die feste Bindung auseinander.

Und das hat wohl schon jeder in seinem Leben irgendwann und irgendwo festgestellt. Und ehrlich gesagt: Manchmal habe ich auch ein wenig Schwierigkeiten, die vielen wissenschaftlichen Meinungen in und zu dieser Coronapandemie zu verstehen. Und daran scheitert bei vielen Menschen vermutlich auch die Akzeptanz bei den vielen Maßnahmen seit gut einem Jahr.

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