Wenn Corona will, steht (noch mehr) still, Update 266 vom 06.12.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Lasst uns froh und munter sein

Heute ist auch wieder so ein Tag, an dem wohl jede/r Leser/-in sich denken kann, welcher Inhalt das Update ist. Heute ist der sog. Nikolaustag. Ich verweise auf mein Update Nr. 241 vom 11.11. zum Martinstag. Wer Nikolaus von Myra war, ist leicht im Internet auf Wikipedia nachzulesen. Dort finden sich auch zahlreiche Legenden von ihm. Nach meiner Meinung gibt es keinen Heiligen, von dem nicht so viel Gutes erzählt wird. Ich erinnere mich an meinen ersten Kinderwitz im Leben. „Welche Laus kommt im Dezember? Der Niko-laus“.

Interessant für mich ist, dass er um 300 n. Chr. gelebt hat. Das war auf der einen Seite eine Zeit, in der die Christenverfolgung noch einmal groß aufgeflammt ist. Auf der anderen Seite war es auch die Zeit, in der im Jahr 313 n. Chr. durch Kaiser Konstantin die Christen im römischen Reich zuerst toleriert worden sind und dann immer stärker wurden. Ich habe in verschiedenen Artikeln darüber schon geschrieben.

Heute geht es mir mehr darum, wie ich diesen Nikolaustag erlebt habe. Im meinem evangelisch geprägten Heimatdorf Habelsee und dann auch noch in der Landwirtschaft wurde nicht viel Zeit darauf verwendet, diesen Tag besonders zu begehen. Es gab am Abend Nüsse und das war es dann auch schon. Es kam kein Nikolaus in die Schule und auch nicht in die Kirche zum Gottesdienst. Erst auf meiner ersten Pfarrstelle in Weißenbach/Röhn habe ich eine Nikolausfeier erlebt. Am Schloss versammelten sich fast alle Einwohner des Dorfes (ca. 250 Einwohner). Mit einem Schlitten fuhr ein Mann als Bischof verkleidet her und verlas, was die einzelnen Kinder im Dorf so alles „angestellt“ hatten. Es gab allerdings keine großen Worte der Ermahnung. Jedes Kind erhielt schließlich ein Geschenk. Alles war relativ friedlich und gesittet. Und das ist auch gut so! Den Nikolaus nur als strengen Moralapostel darzustellen, finde ich sehr schwierig.

Die Legenden zeigen, dass er wohl ein gutmütiger und sehr kinderliebender Bischof war. So soll er allen in Erinnerung bleiben. Und mit dem amerikanischen Weihnachtsmann hat er auch nicht viel zu tun. Das ist ein Werbegag für heutige Menschen, damit viel Geld in die Kassen fließt. Und inwiefern das in der gegenwärtigen Coronapandemie der Fall ist, steht noch auf einem anderen Blatt.

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