Wenn Corona will, steht (wieder überall) fast alles still, Update 303 vom 12.01.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Herr, manche Tage sind für mich eine Last. Ich find keine Ruhe, mich treibt nur die Hast“. Dieses Lied ist ein typisches Lied der christlichen Jugendbewegung aus den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Es steht in „Sein Ruhm – unsere Freude“. Dieses Liederbuch haben damals fast alle Jugendlichen gekannt, die in einer christlichen Gruppe dabei waren. Ich besitze mehrere Auflagen dieses Buches. Noch heute gehen mir Lieder von damals durch den Kopf.

Und am 15.12.2020 – mitten in der Adventszeit – mitten in der Coronakrise war dieses Lied von früh bis spät mein Begleiter. Die Umstände waren einfach kaum zu beschreiben. Am Morgen bemerken wir, dass im Heizkeller das Wasser im Becken nicht abfließt. In dieses Becken geht das Wasser hinein, das durch das Überdruckventil geregelt wird. Also sind es gleich zwei Maßnahmen, die uns betreffen. Dann geht plötzlich das Telefon nicht mehr. Zu allem Überfluss ruft eine unserer Töchter an, dass sie einen Unfall mit dem E-Bike hat. Ich will mit dem Computer arbeiten und der geht auch nicht!! Soviel auf einmal. Ich könnte schreien!!

Dann hole ich mir „Sein Ruhm – unsere Freude“ her und schlage das Lied auf. Der oben zitierte erste Vers geht weiter mit den Worten. „Doch du willst mein Friede sein, willst mir immer Kraft verleihn, im Alltag zu bestehen, mit dir den Weg zu gehn“. Ruhig bleiben – lautet meine Devise. Ich will mich jetzt ausstrecken nach den Frieden und der Kraft von Jesus. Was ist zu tun? Ich rufe Leute an, die vom Computer etwas verstehen. Kurz vor Mitternacht ist dieses Problem gelöst. Ich rufe eine Bekannte an, deren Mann ein Genie ist, wenn es um Telefonanlagen geht. Es ist sein Beruf. Er will am nächsten Morgen kommen. Die Heizungsfirma wird angerufen. Auch sie hat sich für den kommenden Tag angemeldet. Bleiben noch die Probleme mit dem Abflussrohr. Aber dazu habe ich – Gott sei Dank – den „guten Geist“ in der Kirchengemeinde. Wie oft hat er mir schon in diesen 24 Jahren geholfen? Einmal habe ich ihn kurz vor Mitternacht angerufen! Er war immer zur Stelle!! Ich kann nicht in Worten ausdrücken, welch große Hilfe er für mich war und ist. Er kommt schon früh am nächsten Tag und setzt wieder einmal seine ganze Kraft und sein ganzes Können ein, um mir zu helfen. Ohne irgendeine Firma beauftragen zu müssen, entdeckt er den Fehler und das Abwasserrohr wird gereinigt. Vermutlich wurde das in den 50 Jahren, in dem das Pfarrhaus steht, nie gemacht. Ich denke noch: Vor ein paar Tagen waren wir drei Tage weg. Was wäre geschehen, wenn das Wasser da übergelaufen wäre – in den Heizungskeller hinein!!! Aber gut. Es war nicht so.

Zu allen schwierigen Zeiten in der Coronapandemie noch solche Probleme an einem Tag!! Im vierten Vers des Liedes heißt es: „Herr, dafür dank ich dir, dass du mit mir gehst, dass du meine Sorgen, mein Leben verstehst, dass du, Herr, mich dennoch liebst, dass du deinen Geist mir gibst und Freude noch dazu. Der Grund dafür bist du“.

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