Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 356 vom 06.03.2021

Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Dr. Mathias Kropf

Ruhe für unsere Seelen

Heute Morgen hat mich ein Ausspruch des österreichischen Lyrikers Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) bewegt. Er schreibt in einem Brief an den deutschen Kunsthistoriker und Unternehmer Eberhard Freiherr von Bodenhausen: „Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.
Ich finde, dass dies sehr gut zu unserer gegenwärtigen Situation passt: viele Menschen suchen in diesen bewegten Zeiten verstärkt nach inneren Frieden. Denn die all gegenwärtige, oft instrumentalisierte Angst bedrückt einen jeden von uns wenn auch in unterschiedlichen Maße.

Die Frage nach Geborgenheit für unser Herz und unsere Seele verwechseln wir dabei nur allzu leicht mit Fragen nach persönlicher Gesundheit sowie familiärer oder materieller Sicherheit. Und so sehr diese Fragen mehr als verständlich sind, bringen sie uns allein noch mehr in innere (seelische) Nöte. Wir merken, dass der Druck unserer Lebensumstände dadurch eher noch zunimmt. Und so wird die Sehnsucht unserer Seele nach echter Geborgenheit immer größer…

In dem obigen Zitat von Hugo von Hofmannsthal schreibt er von einem Geheimnis: wie das „Schöne“, das unser Schöpfer in uns hinein gelegt hat, uns immer wieder berühren möchte. Die Frage ist nur, lassen wir dies zu? Darf Seine Liebe heute unsere Seele berühren? Finden wir noch Ermutigung in Seinem Wort? Schwierige Zeiten gab es schon immer auf dieser Erde und so lesen wir bereits im Alten Testament bei dem Propheten Jeremia diese ermutigende Aussage: „So spricht der Herr: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!“ (Jer 6,16)

Die Bibel zeigt uns hier sehr deutlich, dass wir echte Ruhe und Geborgenheit für unsere Seele nur in dem Weg zurück zu Gottes Versprechen in Seinem Wort finden!  Dies hat aus meiner persönlichen Erfahrung viel damit zu tun, dass wir Schritt für Schritt ein inniges Vertrauen zu Gottes Wegen für unser Leben lernen. So wie Schatten und Licht zusammen gehören, so werden wir auch durch Täler und Höhen auf dieser Erde gehen lernen und hoffentlich innerlich wachsen gerade in den widrigen Umständen! ER hat uns verheißen, dass ER uns nicht verlässt und sofern wir in Seiner Vergebung und Liebe bleiben, auch widrige Umstände uns zum Besten dienen werden. Dies geschieht meistens nicht sofort, sozusagen von heute auf morgen, sondern ist mit einem Wachstumsprozess mit und durch uns verbunden. In diesen Prozess werden wir erkennen, dass Ruhe und Gelassenheit ein Geschenk des Himmels ist! Je mehr wir IHM vertrauen und Seine Verheißungen in unseren Herzen bewegen, desto mehr kommen wir in diesen übernatürlichen Frieden Jesu hinein. Denn Gott wird ganz sicher alle Seine Verheißungen erfüllen, so wie es Dietrich Bonhoeffer einmal treffend gesagt hat, aber nicht alle unsere Wünsche!

Am Ende der Zeiten werden wir spätestens Antworten auf alle Fragen bekommen, nach deren Beantwortung wir hier auf Erden uns so sehr gesehnt haben! IHM, der Alles geschaffen hat und in Seinen Händen hält – auch, wenn es manchmal nicht danach aussieht – dürfen wir ganz gewiss vertrauen! Auf einem Schild las ich einmal einen starken Satz: „Wer will… findet Wege! Wer nicht will… findet Ausreden!“ Deshalb: Lasst uns von den Ausreden in unserem Leben endlich zu den Wegen Gottes zurück finden!

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