Wie im vergangenen Jahr feierten die Oberkrumbach auch 2022 den Osterfestgottesdienst am Dorfbrunnen. Bei herrlichem Wetter kamen 60 Leute um miteinander die Auferstehung von Jesus zu feiern.
Pfr. Metzger verteilte ein Bild, an dem deutlich die Veränderung der drei Frauen deutlich wurde als sie das leere Grab entdeckten. Vorher waren sie traurig und mutlos und fragten sich: „Wer wälzt uns den Stein vom Grab?“ Am Grab verkündigt ein Engel: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“.
Der Posaunenchor begleitete gekonnt den Gemeindegesang und spielte zwei Vortragsstücke.
wie im vergangenen Jahr wurde die Christvesper wieder am Dorfbrunnen in der Mitte von Oberkrumbach gefeiert.
Der Posaunenchor spielte und begleitete die gesamte Andacht musikalisch aus. Ein großes Dankeschön dafür. Etwa 85 Gottesdienstbesucher waren versammelt und es war fast so etwas wie ein Dorffest.
Und zwischendurch und am Ende gab es die Gelegenheit, zum miteinander plauschen.
Zum ersten Mal nach dem Silvestergottesdienst 2019 durften die Posaunen nach der 3 G – Regel wieder im Gottesdienst spielen. Alle freuten sich am Erntedankfest über diese Möglichkeit.
Pfr. Georg Scharrer hielt die Predigt und feierte mit den Gottesdienstbesuchern das Hl. Abendmahl. Die Kirche war sehr schön geschmückt und es gab eine sehr schöne Atmosphäre.
Die Coronapandemie ist auch für positive Überraschung gut. Denn nur so wurde daran gedacht, Ende Juli 2020 einen Gottesdienst im Freien am Glatzenstein zu feiern. Das soll Tradition werden und wurde auch in diesem Jahr durchgeführt.
Pfr. Gerhard Metzger wählte als Bibelspruch das Wort von Paulus aus dem Galaterbrief 5, 1: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! so steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ Die Freiheit eines Christenmenschen ist ein entscheidender Impuls des Apostels, das auch Martin Luther übernommen hat. Freiheit meint aber nicht „Belanglosigkeit“. Es ist das tiefe Wissen darum, dass Gott mich trägt und hält und dass im Glauben an Christus dadurch ein Mensch Freiheit gewinnen kann. Der Prediger zitierte u.a. den dänischen Religionsphilosophen Sören Kierkegaard: „Glaube an Gott ist das Wissen, die Abhängigkeit von ihm als Freiheit zu erfahren“.
Der Posaunenchor spielte wieder alte und neue Choräle. Wegen des unsicheren Wetters waren diesmal weniger Besucher da als im vergangenen Jahr. Aber diese freuten sich, auf diese Art und Weise in der Umgebung von Gottes Schöpfung Gottesdienst feiern zu können.
Auch in diesem Jahr feierten die Oberkrumbacher ihren Kirchweihgottesdienst im Freien neben der Kirche. Das hatte auch den Vorteil, dass viele kommen konnten und dass der Posaunenchor die Choräle begleitet hat. Es war zum ersten Mal, dass im Freien ohne Nasen-Mund-Schutz gesungen werden konnte.
Pfr. Gerhard Metzger predigte über das Wort Jesu aus Lukas 19, 40: „Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien“. Vorausgegangen war ein Streit mit den Pharisäer. Sie beschwerten sich darüber, dass die Jünger Jesus als den König, der da kommen soll im Namen des Herrn“. Die Jünger bekannten damit Jesus als den Messias. Das rief Widerspruch bei den oberen der Juden hervor und sie wollten, dass Jesus sie zurechtweisen sollte. Das aber wies Jesus ab. Er bekannte sich dazu, dass selbst Steine schreien werden, sollten Menschen schweigen oder schweigen müssen. So sind auch die Steine der Margaretenkirche lebendige zeugen der Liebe Gottes auf der Welt. Das gilt insbesondere in den Zeiten, in denen nur wenige Menschen den Ruf Gottes hören und Jesus nachfolgen.
Auch am Pfingstsonntag wurde zu einem Gottesdienst im Freien am Dorfbrunnen eingeladen. Leider war das Wetter unbeständig und es kamen deshalb wohl nur so etwa 30 Gottesdienstbesucher. Pfr. Gerhard Metzger ging in seiner Predigt auf den Vers 27 aus dem Psalm 118 ein. In manchen Gegenden werden Birken an diesem Festtag an die Kirchentür hingestellt oder am 1. Mai auf dem Dorfplatz aufgestellt. Deshalb werden die Birken auch „Maien“ genannt und Luther hat das so übersetzt. Von der hebräischen Wortbedeutung her könnte man auch übersetzen: „Tanzt einen Reigen um den Altar“. Das erinnert etwa an den Tanz um den Baum am Kirchweihfest. Jedenfalls freut sich Gott, wenn Menschen aus Freude über ihre Beziehung zu Gott das mit Tanz und Lied ausdrücken. und Pfingsten ist das Fest der Freude darüber, dass Gott durch seinen Heiligen Geist einen lebendigen glauben schenkt und mich mit Vertrauen erfüllt.
Vor 3 Wochen wurde ein Inzidenzwert an Ostern von 300 vorhergesagt. Damit wurde noch einmal Angst und Schrecken verschärft. Am Ende lag der Inzidenzwert mit rund 130 weniger als bei der Hälfte. somit war es kein Problem, die Gottesdienste um Ostern zu feiern. Der Posaunenchor Oberkrumbach hatte sich bereit erklärt, den Gottesdienst am Ostersonntag musikalisch auszugestalten. Dafür ein großes Lob und ein großes Dankeschön an alle Beteiligten. Der Dorfbrunnen mitten im Dorf bildete den passenden Rahmen für dieses besondere Fest, das im Mittelpunkt des Glaubens an Jesus Christus steht.
Pfr. Siegfried Schwemmer verkündigte sehr lebendig die Botschaft von der Auferstehung und es kamen zweimal so viele Menschen als sonst. Alle Gottesdienstteilnehmer trugen die vorgeschriebene Maske und es durfte nicht gesungen werden. auch das Wetter spielte mit und es war ein äußerst gelungener Gottesdienst.
Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Lobe den Herrn, meine Seele
Heute schreibe ich mein letztes Update. Ich habe mehrere Anläufe für einen Schluss gesucht. Aber die Coronapandemie zog sich wie ein Kaugummi in die Länge. Mein ursprünglicher Plan, genau ein Jahr zu schreiben, habe ich deshalb irgendwann über Bord geworfen. Als das Ende sich langsam aber sicher doch nahte, habe ich von Gott immer wieder eine Antwort gesucht, was ganz am Ende stehen soll. Irgendwie war in mir, dass es wie beim Update Nr. 1 ein Psalm sein sollte. Soll der Ps 130 alle Geschichten und Gedanken einrahmen? Irgendwie war ich mit dieser Idee nicht zufrieden.
Dann eines Tages, am Samstag vor Exaudi, dem Sonntag vor Pfingsten, wache ich auf und in mir war der Gedanke: Drehe die Zahlen einfach herum. So wurde aus Ps 130 der Ps 103. Das passt. Ich wusste, dass war ein Gedanke von Gott. Am Anfang der Bußpsalm – am Ende der bekannte Dankpsalm. Er soll am Ende stehen. Es ist mein Dank gegenüber Gott, dass ich persönlich vor diesem Virus verschont geblieben bin. Es soll auch ein Dank sein, dass ich während dieser ganzen Zeit immer wieder Ideen, Geschichten und Einfälle hatte, um diese lange Zeit so zu gestalten. Am Ende steht der Dank gegenüber Gott und vielen Menschen, die mir Feedback gegeben und die diese Updates gelesen haben.
Lobe den Herren, meine Seele und was in mir ist seinen heilige Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat; der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit. Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Er handelt nicht mit uns nach unseren Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. Lobe den HERRN, meine Seele!
Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Ein Dorf nach mir benannt! Wer hätte das gedacht?
Es war ein langer Weg vom 16.03.2020 bis zum heutigen Tag. Damals hätte ich nicht gedacht, dass nicht nur die Coronapandemie so lange dauern würde. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich diese Updates so lange Zeit schreiben würde. Ich habe es gerne gemacht und viele Gedanken, Erlebnisse, Eindrücke und Impulse aufgenommen und zu Papier gebracht. Dankbar war ich dafür, dass sich auch andere daran beteiligt haben mit ausgezeichneten Gedanken. So kam Farbe in diese schriftlichen Aufzeichnungen.
„Herr Metzger, war das nicht oft schwer für Sie? Mussten Sie nicht manchmal die Gedanken aus den Finger saugen? War das nicht oft Stress?“ Ganz ehrlich: Nein, das war nicht so. Ich hatte schon als Kind die Gabe, alltäglich kleine Erlebnisse zu Papier zu bringen. Das hat mir vor allem bei den Aufsätzen geholfen. Erlebniserzählungen waren für mich kein Problem. Manchmal ging bei mir die Phantasie durch. Die Lehrerin der 6. Klasse meinte vor der Klasse: „Das, was der Gerhard Metzger schreibt ist sicherlich nicht so ganz genau passiert. Aber es geht hier um Erlebnisse und Gefühle, nicht um Tatsachenbeschreibungen“. Ich hatte bei ihr ein Stein im Brett und sie hat sich oft köstlich über meine Geschichten amüsiert.
Am 15.08.2020 war ich in München. Nicht in der Stadt München, sondern im kleinen Dorf München bei Hirschbach. Ich habe darüber im Update 179 vom 10.09.2020 erzählt. Nicht weit davon entfernt, bin ich damals an einem interessanten Ortsschild vorbeigefahren. Es zeigte den Namen „Gerhardsberg“ an. Natürlich bin ich diesem Wegweiser gefolgt. Immerhin wusste ich bis zu diesem Datum nicht, dass ein Ort nach mir benannt ist. Die fränkische Alb birgt eben viele Geheimnisse. Ich wusste auch nicht, dass es ein Berg ist, um zu mir zu kommen. Und das Schreiben der Updates war auch kein Berg für mich. Wie kommt einer nur auf die Idee, nach mir solch einen Ortsnamen auszuwählen? Wenn ich das erfahre, dann werde ich ihn gleich mal fragen. Jetzt jedenfalls ist diese Fahrt der Updates für mich zu Ende. Und das nicht in Gerhardsberg, sondern hier in Hersbruck. Denn morgen schreibe ich wirklich zum letzten Mal – ungelogen. Unsere Kirchengemeinde startet einen Instagram-Account. Vielleicht bringe ich dann noch ein paar Geschichten unter.
Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
All Morgen ist ganz frisch und neu
„All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag. O Gott, du schöner Morgenstern, gib uns, was wir von dir begehrn. Zünd deine Lichter in uns an, lass uns an Gnade kein Mangel han“.
Dieses Morgenlied unter der Nr. 440 (deshalb beim heutigen Update) im Evangelischen Gesangbuch weckt in mir das, was ich am Morgen oft verspüre: Morgenlust, Freude auf den vor mir liegenden Tag. Ich denke an Dietrich Bonhoeffer, der davon gesprochen hat, dass die Nacht die Tageszeit der Dämonen ist und der Morgen die Tageszeit der Engel.
„Morgenstund hat Gold im Mund“. Dieser pädagogische Lehrsatz wurde sicherlich nicht nur mir oft genug schon als Kind gesagt. Ich habe lange gebraucht, um auch die Menschen verstehen zu können, die sich am Morgen schwer tun. Das sind die „Nachteulen“. Sie leben am Abend auf und kommen am Morgen kaum aus den Federn. Mittlerweile habe ich auch Menschen kennengelernt, die leicht in Depression fallen und dann erst recht kaum vor Mittag aus dem Bett kommen.
Ich schaue auf den Liedtexter und lese Johannes Zwick um 1541. Das weckt mein Interesse. Denn damit hat er noch Martin Luther gekannt, der fünf Jahre später gestorben ist. Zu dieser Zeit wüstete die Pest. Johannes Zwick lebte als Jurist in Konstanz und predigte dort. Er gilt als „Reformator in Konstanz“. Als Seelsorger erlebte er das Elend dieser Epidemie am eigenen Leib. 1540 wäre er fast daran gestorben. Er überlebte diese und noch andere Perstwellen. Im nahegelegenen Bischofszell vertrat er einen Kollegen und setzte sich dort selbstlos für die Todkranken ein. Nach sechs Wochen erlag er der Pest am 23.10.1542 und hinterließ als Vermächtnis viele Glaubens- und Trostlieder.
Dieses Lied „All Morgen ist ganz frisch und neu“ ist offenbar nach dem bekanntesten Vers aus den Klageliedern des Jeremias gedichtet worden. „Die Güte des HERRN ist es, dass wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat doch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und deine treue ist groß“ (Klagelieder 3, 23). Wer hätte das gedacht, dass dieses erfrischende Lied aus einer Epidemie- und Todeserfahrung kommt. Durchaus auch ein Weg für uns heute. Nicht nur auf diese Coronaepidemie zu schauen, sondern auf den, der mein Leben erhält und der meine Zeit kennt.
„Treib aus, o Licht, all Finsternis, behüt uns, Herr, vor Ärgernis, vor Blindheit und vor aller Schand und reich uns Tag und Nacht dein Hand. Zu wandeln als am lichten Tag, damit, was immer sich zutrag, wir stehn im Glauben bis ans Ende und bleiben von dir ungetrennt“.